Führung bedeutet Menschen zu führen. Das ist eine komplexe soziale Aufgabe. Zentraler Mittelpunkt einer Führungsaufgabe ist es, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Fokus zu setzen. Ansonsten drohen negative Auswirkungen, die sich auf Motivation, Leistung und Engagement niederschlagen.

Was ist deinen Mitarbeitenden wichtig?

Führung bedeutet Menschen zu leiten.

Führung bedeutet in erster Linie Menschen zu führen.

Diese zentrale Führungsaufgabe ist sehr wichtig, da mit ihr komplexe soziale Prozesse einhergehen. Fokussiere deshalb vor allem auch die Bedürfnisse deiner Mitarbeitenden.

In diesem Beitrag erfährst du, warum das so wichtig ist.

Inhaltsverzeichnis

Ignorierte Bedürfnisse verschlechtern die Leistung

Vielleicht fragst du dich, warum es so wichtig ist, was deine Mitarbeitenden wollen? Schließlich gehören diese Menschen nicht deiner Familie oder deinem Freundeskreis an.

Aber du musst sie führen. Und sie werden dir nicht gerne folgen, wenn sie sich nicht wohl im Team und mit dir als Chef fühlen.

Die Folgen sind drastisch sinkende:

  • Motivation

  • Engagement

  • Leistungskurve

  • unternehmerische Erfolge

Viele Studien belegen den einen Zusammenhang zwischen schlechter Führung und negativen Auswirkungen auf ihre Mitarbeitenden:

  • Eine aktuelle Studie von B. Bachmann zeigt beispielsweise, dass schlechte Führung zur Abnahme des Wir-Gefühls, der Zusammenarbeit und der Motivation führt.

  • Die Studie von Gallup aus dem Jahr 2023 ergab, dass eine abnehmende emotionale Bindung gegenüber dem Arbeitgeber zu wachsender Unzufriedenheit und steigender Wechselbereitschaft der Mitarbeitenden führt.

  • Eine Studie von T. Schuster und J. Drenu untersuchte den Einfluss von Führungsverhalten auf Fehlzeiten und man konnte einen signifikanten Einfluss der Führungskommunikation auf das Engagement der Mitarbeitenden, das Teamklima und den Krankenstand feststellen.

Fazit:
Wenn du dich als Führungskraft nicht um die Bedürfnisse deiner Mitarbeitenden kümmerst, wird die Zufriedenheit und somit die gesamte Leistung schlechter, was sich schließlich auf den unternehmerischen Erfolg auswirkt.

Daher sollte es auch dein eigenes Interesse zu sein, um den Team-Output zu erhöhen, dass du auf die Bedürfnisse Rücksicht nimmst. Damit sicherst du den Outcome, d.h. den tatsächlichen Mehrwert, der aus dem Output deines Team entsteht.

Wer also in althergebrachten Denkmustern verharrt und sich modernen Führungsmethoden gegenüber verschließt, wird langfristig nicht mehr besonders erfolgreich sein können.

Jetzt fragst du dich vielleicht, woher du wissen kannst, was deinen Mitarbeitenden wichtig ist? Lies weiter! Im folgenden Beitrag erhältst du wichtige Tipps, was du dafür tun kannst.

Reden ist Gold und Schweigen höchstenfalls Blech!

Doch woher bekommst du die Information, was deinen Mitarbeitenden wichtig ist?

Ganz einfach und scheinbar doch so schwierig:

  • Kommunikation
  • Austausch
  • Verständigung
  • Kontakt
  • Interaktion
  • Dialog

Achtung:
Es ist nicht die Neugier, die euch antreibt, mit den Beschäftigten in den Kontakt zu gehen. Oder euer Bestreben, euren Mitarbeitenden zu eurem neuen besten Freund zu machen. Das solltest du unter keinen Umständen miteinander Verwechseln!

Sondern:
Es sollte das echte Interesse von dir als Führungskraft sein, darüber informiert zu sein, was deine Mitarbeitenden wollen und brauchen. Was ihnen wichtig ist, worauf sie Wert legen und unter welchen Bedingungen sie sich wohl fühlen.

Deshalb führt an dem Austausch mit den Mitarbeitenden kein Weg vorbei. Und es sollte auch kein Weg daran vorbeiführen. Denn Führung, wie bereits durch die anderen Beiträge bekannt sein sollte, ist ein komplexer sozialer Prozess.

Fazit:
Interesse am Mitarbeiter zu zeigen, hat nichts mit privater Neugier zu tun. Ohne zu wissen, welche Werte deinen Mitarbeitenden wichtig sind oder welche Bedürfnisse sie haben, wird deine Führung schnell ihr Ziel verfehlen. Deine Führung sollte sich unbedingt am Bedarf der Mitarbeitenden orientieren. Damit zeigst du Wertschätzung, schaffst Vertrauen und eine sehr gute Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Außerdem wirst du mit deinem Wissen über die Werte deiner Mitarbeitenden ein gutes Arbeitsklima schaffen und als guter Chef oder gute Chefin wahrgenommen und damit dafür sorgen, dass deine Beschäftigten gerne zur Arbeit gehen.

Man braucht keine Magie, wie du siehst. Nur einen Plan. Wenn du jetzt wissen willst, die dieser Plan aussehen kann, dann lies gerne weiter.

Woher du weißt, was deinen Mitarbeitenden wichtig ist

Guck dir hierzu die folgenden 3 Tipps an:

Tipp 1:

Zunächst musst du dir aufschreiben, was du überhaupt wissen möchtest. Stelle dir die Frage, was nicht gut läuft und wo du Verbesserungsbedarfe erkennst. Überlege dir, woran das liegen könnte - das dürfen gerne wüste Fantasien sein, du wirst sie trotzdem notieren. Wenn du dir einen Überblick verschafft hast folgt Tipp 2.

Tipp 2:

Spreche mit deinen Mitarbeitenden. Führe viele Gespräche mit Ihnen:

  • Wie geht es dir in deinem Arbeitsbereich?
  • Wie kann ich dir Unterstützung zukommen lassen?
  • Hast du Ideen für unseren Bereich oder das Team?
  • Können wir etwas verbessern?
  • Gibt es Unzufriedenheiten?
  • Was sollte ich als Führungskraft in der gemeinsamen Zusammenarbeit beachten?
  • Sollte ich etwas an mir als Führungskraft verändern?
  • Sollte ich in meiner Arbeit als Chef oder Chefin etwas ändern?

Diese oder ähnliche Fragen kannst du deinem Team stellen. In Gruppen- oder Einzelgesprächen. Wichtig jedoch: Führe Gespräche mit deinen Mitarbeitenden.

Achtung:
Das sollen bitte keine "alle-jubel-Jahre" - Gespräche sein. Sondern führe regelmäßige Gespräche. Das müssen auch nicht immer offiziell anmutende Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche sein, sondern ein lockerer, ungezwungener Austausch.

Wichtig:
Nehme dir immer Zeit für solche Gespräche. Du solltest dir also jede Woche ein Zeitfenster einrichten sonst hat es den Beigeschmack von ewigen "Türschwellengesprächen", die dem Mitarbeitenden nicht gerecht werden.

Tipp 3:

Wenn du Fragen nach den Bedürfnisse etwas konzentrierter von allen Mitarbeitenden erfahren möchtest, bietet sich ein 360°-Feedback an oder auch eine schriftliche Mitarbeiter-Befragung.

360°-Feedback
Hier werden die Leistungen und Kompetenzen von dir als Führungskraft aus verschiedenen Perspektiven beurteilt. Die Mitarbeitenden werden gebeten, ein Feedback abzugeben. Man kann dieses Feedback über einen Fragebogen erhalten, dies bedeutet eine gezielte Vorbereitung und Auswertung der Ergebnisse. Hierfür gibt es sehr gute Fachliteratur im Handel!
Man kann jedoch auch eine sehr einfache Variante durchführen über Feedback-Karten, die sich ohne lange Vorbereitung im Team realisieren lässt:
  • Informiere deine Mitarbeitenden über das Ziel und den Ablauf des Feedbacks.
  • Bereite möglichst einfach und schnell ausfüllbare Feedback-Karten vor (z.B. mit einer Skala, Smileys oder Kurzkommentar-Möglichkeit (beachte aber, dass man Anonymität gewährleistet).
  • Verteile die Karten in einem eigens dafür angesetzten Termin und lasse sie ausfüllen.
  • Sammel die Karten wieder ein und analysierst die Ergebnisse.

Schriftliche Befragung
Eine schriftliche Befragung der Mitarbeitenden ist etwas aufwändiger. Hier ist ein Fragebogen zu den relevanten Themen anzufertigen. Außerdem ist der Datenschutz zu beachten und der Betriebsrat einzubinden, denn dies schafft Transparenz und Vertrauen bei den Mitarbeitenden. Ebenso ist durch eine gute interne Kommunikation über das Ziel, den Ablauf und die Form der Befragung aufzuklären. Auch hierzu gibt es sehr gute und benutzerfreundliche Literatur im Handel! Diese Ergebnisse kannst du dazu nutzen, um Strategien für das gemeinsame Miteinander aufzustellen.

Du kannst die Befragungsergebnisse auch an die Geschäftsleitung übermitteln und dazu beitragen, dass ein neues Leitbild erstellt wird. Das Leitbild ist eine schriftliche Erklärung des Unternehmens. Darin äußert sich das Unternehmen auch über seine Werte und Ziele.

Wenn die Ergebnisse der Mitarbeitenden für die Führungsarbeit und das Leitbild herangezogen werden, entsteht eine Passung aus Mitarbeitenden- und Unternehmens-Werten. Unternehmenswerte werden von Mitarbeitenden dann nicht mehr als bedeutungsloser Text auf Papier wahrgenommen, sondern als echte Grundlage für die Identifizierung mit dem Unternehmen.

Jetzt loslegen

Du weißt nun, worauf es vor allem auch in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden ankommt. Moderne Führungskräfte nehmen ihre Mitarbeitenden wahr, zeigen echtes Interesse und legen Wert auf gute Kommunikation. Der Erfolg ist zwar nie garantiert, aber die Chancen dafür stehen sehr gut!

Im Beitrag New Work: Der strukturelle Wandel der Arbeitswelt wird gezeigt, dass es auch externe Einflussfaktoren gibt, die scheinbar nicht in deinem Einflussbereich liegen – aber ist das wirklich so? 

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