Die Gestaltung von Arbeitsaufgaben.

Auswirkungen der Gestaltung von Arbeit auf Mitarbeitende.

Wenn Arbeit nicht gut gestaltet wird, gibt es direkte Negativ-Resonanzen. Wie diese aussehen können und wie du gegensteuern kannst, wird im folgenden Beitrag dargestellt.

Die Entscheidung eine Führungskraft ist mit vielen Fragen verbunden. Wird man Führungskraft, sollte man sich vorher Gedanken über die neuen Aufgaben, Anforderungen und Herausforderungen machen. Bedenken, die mit dem nächsten Karriereschritt verbunden sind, sollten ausgeräumt werden. Sicher ist, dass Karriere machen und Führungskraft werden auch nichts mit Schicksal sondern mit eigener Aktivität zu tun hat. Karriere zu machen verändert auch Vieles, vor allem, wenn man als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin im selben Unternehmen aufsteigt.
Inhaltsverzeichnis

Was?

Überforderung oder Unterforderung: Wenn du deine Mitarbeitenden mit zu vielen und zu schwierigen Aufgaben überforderst, kann das zu Stress, Frustration oder Burnout führen.

Pauschales Lob: Wenn du alle Mitarbeitenden gleichermaßen lobst, ohne auf ihre individuelle Leistung einzugehen, kann das Lob unglaubwürdig oder wertlos wirken.

Falsche Anreize: Wenn du deine Mitarbeitenden mit materiellen Belohnungen (z.B. Geld oder Geschenke) motivieren möchtest.

Mangelnde Kommunikation: Wenn du deine Mitarbeitenden nicht über Ziele informierst oder du deine Erwartungen nicht kommunizierst, bzw. ihnen kein Feedback gibst, kann das zu Unsicherheit, Misstrauen und Konflikten führen.

Mangelnde Partizipation: Wenn du deine Mitarbeitenden nicht an Entscheidungen oder Lösungen beteiligst und ihnen nicht die Möglichkeit gibst, Verbesserungsvorschläge zu machen, kann das zu Unzufriedenheit, Widerstand und Passivität führen.

Warum?

Die Wissenschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten Studien durchgeführt, um das Motivierungspotenzial von Mitarbeitenden zu untersuchen.

Es konnte festgestellt werden, dass die Tätigkeit für die Zufriedenheit und Motivation von Beschäftigten besonders wichtig ist.

Zufriedenheit entsteht dann, wenn 3 grundlegende, psychologische Bedingungen erfüllt werden:

  1. die Tätigkeit muss als bedeutsam erlebt werden.

  2. die Beschäftigten müssen das Gefühl haben, für die Arbeitsergebnisse verantwortlich zu sein

  3. die Mitarbeitenden müssen die Qualität der Arbeitsergebnisse und die aktuellen Resultate ihrer Tätigkeit kennen.

Ausgelöst werden diese Zustände durch 5 Aufgabenmerkmale:

  1. Autonomie (d.h. die Freiheit, die der Einzelne bei der Ausführung seiner Arbeit hat, durch zugestandene Kontroll- und Entscheidungsspielräume)

  2. Feedback (d. h. das Ausmaß, in dem eine Arbeit Informationen über die Leistung einer Person vermittelt, z.B. über Fehlentwicklungen. Mitarbeitende können dadurch das verfolgte Arbeitsziel besser einordnen und einschätzen).

  3. Anforderungsvielfalt (d.h. das Ausmaß, in dem der/die Einzelne verschiedene Fähigkeiten einsetzen muss, um die Arbeit auszuführen, wie z.B. motorische, soziale, intellektuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten.)

  4. Bedeutsamkeit der Aufgabe (d.h. das Ausmaß, in dem eine Arbeit das Leben des Mitarbeitenden beeinflusst. Dadurch wird Bedeutsamkeit der eigenen Arbeitstätigkeit erlebt.)

  5. Ganzheitlichkeit / Identität der Aufgabe (d.h. das Ausmaß, in dem eine Person zusammenhängende Tätigkeitselemente ausführen kann. Darüber wird von dieser Person Sinn und Motivation erfahren.)

Wie du gegensteuern kannst

Beachtest du als Führungskraft diese 3+5-Regel, ist folgendes zu erwarten:

  • eine Steigerung der intrinsischen Arbeitsmotivation

  • der Anstieg der Qualität der Arbeitsleistung

  • eine Zunahme der allgemeinen Arbeitszufriedenheit

  • ein Anstieg der Arbeitseffektivität

  • ein Rückgang von Fluktuation und Krankheitstagen

    Wie diese Merkmale wirken, hängt im Wesentlichen vom individuellen Bedürfnis nach persönlicher Entfaltung des Mitarbeitenden ab.

    Wissenschaftliche Studien konnten drei Folgen dieses positiven Führungshandelns belegen:

    1. einen Rückgang der Krankheitstage

    2. eine Verringerung der Fluktuation

    3. eine positive Auswirkung auf die Gesundheit der Mitarbeitende

  • Ein Aspekt deiner Führungsaufgabe ist es, die jeweiligen Aufgaben für deine Mitarbeitenden entsprechend individuell und bedürfnisangepasst zu gestalten. Es gibt jedoch noch weitere Situationen, auf die Mitarbeitende negativ reagieren können. Der nächste Beitrag “Veränderungen” zeigt, wodurch Krisen entstehen können und wie du darauf reagieren kannst.
    Inhaltsverzeichnis

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